Klimawandel und Kaffee: Wie Anpassungspläne Produzenten unterstützen

Wie gut sind die Kaffeefarmer auf den Klimawandel vorbereitet? Die Fair Trade-Organisation ist dem nachgegangen.
Ein aktueller Bericht (1), initiiert von Fairtrade International und kofinanziert von der Europäischen Union, hebt hervor, dass Kaffeeproduzenten im Vergleich zu anderen landwirtschaftlichen Sektoren Vorreiter bei der Planung zur Anpassung an den Klimawandel sind. Trotz einer begrenzten Datenbasis zeigt die Studie positive Effekte dieser Pläne für die betroffenen Produzenten.
Positive Auswirkungen von Klimaanpassungsplänen
Die Untersuchung dokumentiert zahlreiche Vorteile, die sich aus der Implementierung von Anpassungsplänen ergeben. Zu den Vorteilen gegenüber sich nicht auf den Klimawandel vorbereitenden Landwirtschaftsbetrieben gehören:
- Verbesserte Bodengesundheit: Gesunde Böden tragen zu höheren Erträgen bei und reduzieren die Abhängigkeit von Düngemitteln.
- Erhöhte Widerstandsfähigkeit: Kaffeepflanzen reagieren besser auf Trockenheit und Krankheiten.
- Stärkerer Austausch zwischen Produzenten: voneinander lernen fördert Wissenstransfer und Innovation.
Kaffeeindustrie: Schlüsselstrategien für die Klimaanpassung
Fünf zentrale Maßnahmen wurden als besonders effektiv identifiziert:
- Resistente Sorten pflanzen: Diese Sorten sind besser an veränderte klimatische Bedingungen angepasst.
- Schnitt- und Schattenmanagement: Dies verbessert das Mikroklima und schützt die Pflanzen vor zu viel Sonnenschein.
- Bodengesundheit optimieren: Methoden wie Kompostierung und Sorten- bzw. Fruchtwechsel bei Kaffee und mitangebauten Pflanzen können die Bodenstruktur stärken.
- Effiziente Wassernutzung: Bewässerungssysteme werden verbessert, um Wasser effizienter einzusetzen. Damit können die negativen Auswirkungen einer Trockenheit abgemildert werden.
- Integrierter Pflanzenschutz: Nachhaltige Schutzmethoden reduzieren den Einsatz von Chemikalien. Dazu zählen neben natürlichen Düngern auch die gezielt Projekt wie der Anbau gut kombinierbaren Planzensorten.
Herausforderungen und Potenzial für langfristige Veränderungen
Trotz der Fortschritte betont der Bericht, dass aktuelle Maßnahmen nicht ausreichen, um die tiefgreifenden Veränderungen zu bewältigen, die der Klimawandel mit sich bringen wird. Die Autoren plädieren für weitere Anpassungen in den Produktionssystemen sowie den daran beteiligten Organisationen.
Allerdings gilt es auch zu bedenken, dass die Datenlage der Untersuchung als eher schwach gilt. Von den 369 sogenannten Produzentenorganisationen des Fairtrade-Netzwerkes, antworteten lediglich 37 und stellen ihre individuellen Anpassungsstrategien vor. Das genügte jedoch für die Studie, um sich jeweils drei bestimmte Anlagestrategien für Südamerika und Afrika genauer anzusehen. Näheres dazu finden Sie in der weiter unten verlinkten Studie von Fair Trade.
Anpassungen an den Klimawandel erfordern noch viel Arbeit
Um die Nachhaltigkeit der Anpassungspläne zu sichern, braucht es kontinuierliche Schulungen, externe Expertenberatung und Zugang zu finanziellen Ressourcen. Dies ist entscheidend, um in technologiebasierte und infrastrukturelle Maßnahmen zu investieren sowie bessere Datenerhebungs- und Überwachungspraktiken zu etablieren.
Der Bericht erscheint in einem entscheidenden Moment, da das EU-Gesetz über entwaldungsfreie Lieferketten voraussichtlich im nächsten Jahr in Kraft treten wird. Diese Regelung könnte die Rahmenbedingungen für nachhaltigen Kaffeeanbau weiter verschärfen und die Bedeutung von Klimaanpassungsplänen zusätzlich unterstreichen.
Quellen:

Jörg von Coffeemakers wurde schon vor Jahren von der Leidenschaft für Kaffee erfasst. Hier kann er sie zum Beruf machen! Deshalb ist er unser Experte für Kaffee und Kaffeevollautomaten. Egal ob es um Röstprofile geht, oder den Tausch eines Drainageventils – Jörg ist ihr perfekter Ansprechpartner. Hier im Coffeemakers Magazin versorgt er Sie regelmäßig mit Tipps und Tricks, außerdem versendet er unseren mit weiteren Tipps und vor allem günstigen Angeboten gefüllten Newsletter.