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Italienische Studie: Wirkt Espresso als Alzheimer-Schutz?

Eine Studie legt nahe, dass Espresso Ansammlungen gewisser Proteine im menschlichen Körper verhindern kann – und damit auch Alzheimer.

Unter einer Alzheimererkrankung versteht die Medizin eine neurodegenerative Erkrankung, die meist bei Menschen auftritt, die älter als 65 Jahre sind und mit Symptomen einer Demenz einhergeht. Alzheimer und Demenz werden zwar oft synonym verwendet, tatsächlich sind weltweit etwa 60% aller Demenzerkrankungen auf Alzheimer zurückzuführen, die restlichen 40% haben andere Ursachen. Hierzulande gehen Mediziner davon aus, dass etwa 1,6 Millionen Deutsche an Alzheimer erkrankt sind, Tendenz steigend. Bis 2050 rechnen Experten mit einem Anstieg auf 2,8 Millionen. Die Krankheit entwickelt sich zunehmend zu einer Geisel einer immer älter werdenden Gesellschaft.

Kaffee für seine positive Wirkung im Bezug auf Alzheimer bekannt

Entsprechend viele Ressourcen werden in die Bekämpfung der Krankheit gesteckt. Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt versuchen stetig die Situation der Betroffenen zu verbessern und die Erkrankung bei Menschen zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen. Und immer wieder kommt bei den Alzheimerstudien das Thema Kaffee zur Sprache. Tatsächlich gibt es zahlreiche Studien, in denen positive Auswirkungen von Kaffee (Koffein) und Alzheimer festgestellt wurden. Bisher konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler allerdings noch nicht genau feststellen, warum dieser Zusammenhang besteht.

Die meisten Forscher nehmen aber an, dass die antioxidativen Verbindungen im Kaffee eine Rolle spielen. Gerade die im Espresso enthaltenen Wirkstoffe wie Genistein und Theobromin sind bekannt für ihre antioxidative Wirkung.

Italiener sahen sich speziell die Wirkung von Espresso an

Ein Team um die italienische Wissenschaftlerin Mariapina D’Onofrio, die an der Universität Verona im Bereich Biotechnologie tätig ist, wollte es jetzt etwas genauer wissen. Die im US-Magazin der American Chemical Society beschriebene Studie fand im Labor statt und wurde also noch nicht in einer Langzeitstudie an Menschen getestet.

Für die Untersuchung besorgten sich die Wissenschaftler eine handelsübliche Arabica-Robusta-Kaffeeröstung aus Südamerika, Afrika und Ostasien. Aus dieser extrahierten sie den für das Experiment notwendigen Espresso. Wobei sie sich auf die Wirkstoffe Koffein und Trigonellin, beides Alkaloide, konzentrierten, sowie auf das Flavonoid Genistein und auf Theobromin, eine Verbindung, die auch in Schokolade vorkommt.

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Diese sollten im Experiment mit den sogenannten Tau-Proteinen interagieren, denen man eine große Rolle bei der Entwicklung von Alzheimer zuschreibt. Diese Proteine sind erst einmal nicht gefährlich. Im Gegenteil, bei gesunden Menschen können sie dabei helfen, die Strukturen im Gehirn zu stabilisieren. Sie können jedoch dabei längere Fibrillen bilden und damit zum Risiko werden, weil diese langen mikroskopisch kleinen Fäden zunehmend verklumpen.

Die italienischen Wissenschaftler brachten jetzt den Espresso in Verbindung mit den Tau-Proteinen und konnten einen positiven Effekt beobachten. Die Fibrillen der Tau-Proteine wurden deutlich kürzer und es bildete sich auch keine Faser. Dabei zeigte sich besonders das Koffein und Genistein für den Effekt verantwortlich, aber auch der Espresso als Ganzes. Bei einem Folgeexperiment gelang es sogar mit Hilfe von Koffein und des gesamten Espressoextrakts bereits gebildete Fibrillen zu binden.

Beides könnte sich bei der Behandlung von Alzheimer als besonders hilfreich erweisen. Allerdings betonen die Italiener, dass es sich bei ihren Untersuchungen um reine Laboruntersuchungen in der Petrischale handelt. Wie und ob diese Erkenntnisse auf eine Anwendung bei Menschen übertragen werden können, steht noch in den Sternen.

Link zur Studie: https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.jafc.3c01072#

erstellt am 01.08.2023 von Coffeemakers Redaktion

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